SPEZIELLE ANWENDUNGEN


 PSYCHOSOMATIK

Die zunehmende Orientierung auf die "Apparatemedizin" und ihre messbaren Daten hat seit dem Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr die Vorstellung genährt, dass Körper und Seele zwei getrennte Bereiche seien, die auch getrennt behandelt werden müssten. Der psychosomatisch erkrankte Patient lehrt dagegen immer wieder, dass Körper und Seele eine Einheit bilden, die allerdings unterschiedliche Ausdrucksformen aufweisen.

Da der Mediziner von heute eine höchst fundierte Ausbildung über die Funktionen des Körpers erhält, die Reaktionsweise der Psyche aber eher dem Selbststudium überlassen wird, erlebt der Psychosomatiker mit seinen Beschwerden häufig Unverständnis im ärztlichen Praxisalltag, wenn die Diagnose erneut "ohne Befund" heißt. Aus der Sicht des Mediziners sind Sie völlig gesund, obwohl Sie sich richtig krank fühlen. Wahrscheinlich beginnen Sie allmählich an Ihren eigenen Wahrnehmungen und Empfindungen zu zweifeln und wünschen sich fast eine "echte Krankheit" herbei.

Was bedeuten psychosomatische Beschwerden?

Ihre Psyche leidet. Diese Gefühle werden aber nicht direkt ausgedrückt, z.B. als Ängste oder depressive Verstimmungen, sondern Sie erleben stattdessen starke, körperliche Beeinträchtigungen bis hin zu schweren Schmerzen.

Um das Leiden zu überwinden, ist es notwendig, die hinter den körperlichen Symptomen stehenden, bisher verdrängten Gefühle zu empfinden und zu klären.


Hypnotherapeutisches Vorgehen

Der tief entspannte Zustand unter der Hypnose lässt Sie erst einmal ausruhen. Gleichzeitig bewirkt diese Entspannung aber auch, dass Sie leichteren Zugang zu Ihren Emotionen haben.

  • Aktivierung körperlicher Ressourcen
    Auch wenn Sie eher das Gefühl haben mögen, ganz kraftlos zu sein, können durch Ruhehypnosen mit entsprechenden Imaginationsbildern Ihre körperlichen Ressourcen wieder aktiviert werden, so dass Sie sich mit jeder Behandlung körperlich gestärkt fühlen können.

  • Schmerztherapeutische Behandlung
    Ein großer Teil der erlebten Schmerzen beim psychosomatisch erkrankten Patienten sind Folge der inneren Anspannung. Der Körper braucht eben sehr viel Kraft, um die unbewussten Gefühle nicht bewusst spürbar werden zu lassen. Da Sie unter Hypnose in einem tief entspannten Zustand sind, können auch die schmerzhaften Verspannungen gelöst.

  • Erkennen und Verstehen der "Körpersprache"
    Welche Gefühle drückt Ihr Körper aus, wenn Sie in immer wiederkehrenden Situationen so schwere Rückenschmerzen erleiden, dass Sie das Bett nicht verlassen können oder Ihre Beine den Dienst versagen und Sie zusammenbrechen bzw. getragen werden müssen oder Sie sich regelmäßig übergeben und jeweils kein organischer Befund vorliegt?

    In der Hypnose ist aufgrund der tiefen Entspannung der Zugang zu Ihren bisher unbewussten körperlichen und seelischen Empfindungen möglich. Sie erleben Ihren Körper nicht mehr als feindlichen Gegenüber, der endlich wieder richtig funktionieren soll, sondern entwickeln Verständnis und Verantwortung für sein Anliegen.

  • Klärung und Verarbeitung von inneren Konflikten
    Sobald es Ihnen möglich sein wird, die hinter den körperlichen Symptomen stehenden Gefühle zu spüren, können Sie das Spannungsfeld, in dem Sie sich befinden oder vermeintlich befinden, klarer erkennen. Das mögen Konflikte zwischen tatsächlichen oder vermuteten Beziehungsanforderungen und eigenen Bedürfnissen, zwischen persönlichen Ansprüchen an sich selber und den realen Gegebenheiten u.ä. sein.

    Der entspannte Zustand unter der Hypnose gestattet Ihnen, die mit den Konflikten verbundenen Gefühle zu klären und zu verarbeiten, so dass Sie wieder Zugang zu Ihren eigenen Bewältigungsfähigkeiten gewinnen.